Tollkühne Doppeldebütanten & heiße One-Shot-Matches

Foto: Manfred Binder/NÖ Open

Mit einem „Derby-Sieg“ an der Seite von Gerald Melzer bescherte sich Einzelviertelfinalist Lukas Neumayer einen arbeitsreichen Freitag. Pures Vergnügen setzte es bei der One-Shot-Challenge für Hobby-Cracks

Das Donnerstagsprogramm der vierten NÖ Open powered by EVN am TC Tulln servierte, was das internationale Tennis auf der ATP Challenger Tour zu bieten hat – einen spektakulär unterhaltsamen Mix aus Single- und Doppelmatches mit jeder Menge Publikumslieblingen. Im Doppel hieß es unter anderem „Österreich gegen Österreich“, im Einzel stemmte sich eine Phalanx Deutsche gegen die internationale Konkurrenz. Letzteres zunächst allerdings nicht wirklich erfolgreich. Am Center Court wurde Dennis Novaks Bezwinger Daniel Masur von jenem Tschechen, der Neil Oberleitner aus der Einzelkonkurrenz genommen hat, Jakub Nicod nämlich, mit 7:6, 6:0 eliminiert.

Fast gleichzeitig schlug auf Court 1 der russische Qualifikant und Schwärzler Besieger Ivan Gakhov den Bayern Marko Topo mit 7:6 und 6:2. Kurz darauf wehrte sich dann Marvin Möller ganz im Stile seiner zuvor genannten Landsleut’ im ersten Durchgang mit aller Macht aber erfolglos gegen den Satzverlust – 6:7 gegen den Briten Jan Choinski. Im Satz 2 gelang dem Mann aus Hamburg mit den starken Returns und der pfiffigen Taktik gegen den Offensivriesen Choinski aber der Konter. Und das ebenfalls im Tie Break. Ein Husarenritt, der allerdings im Endspurt seinen Tribut forderte. Vor allem körperlich. So siegte schlussendlich doch der in Deutschland geboren Choinski mit 7:6, 6:7, 7:5 und war wirklich happy mit seinem Viertelfinaleinzug: „Nach drei Qualisiegen gefolgt von einer Fünfsatzniederlage gegen Carballes Baena bei den US-Open, dem Rückflug aus New York und einer achtstündigen Autofahrt aus Deutschland nach Tulln bin ich tatsächlich ein wenig stolz, wie fit ich hier in Tulln noch bin.“

Nächster Choinski-Gegner ist der demnächst 21-jährige Münchner Max Hans Rehberg. Dieser überrollte seinen, um nicht ganz ein Jahr jüngeren Gegner aus dem kroatischen Split, Luka Mikrut, in Satz 1 eindrucksvoll mit 6:0. Tatsächlich erholte sich der Kroate von dieser Klatsche aber erstaunlich schnell und sicherte sich in plötzlich putzmunterer Manier den zweiten Durchgang mit 6:3. Im Entscheidungssatz dominierte dann aber wieder Rehberg und erballerte sich mit 6:1 seinen Platz unter den letzten Acht.

Trotz der sehenswerten Fights am Center Court und auf Court 2 umrahmte die Mehrzahl der neuerlich in Scharen gekommenen Fans diesmal Court 1. Dort matchten sich nämlich mit Neil Oberleitner und Joe Schwärzler sowie Lukas Neumayer an der Seite von Gerald Melzer gleich zwei ÖTV-Paare um ein Semifinalticket für Freitag. Und lösen konnten dieses – beim zweiten gemeinsamen Antreten nach dem Auftaktsieg über Rola/Safwat – der 34-jährige Niederösterreicher Melzer und sein elf Jahre jüngerer Partner aus Salzburg. „Es hat unglaublich viel Spaß gemacht und wir konnten eine hohe Intensität halten, speziell im entscheidenden Tie Breaker. Dazu sind doch auch einige No Ads gut für uns ausgegangen. In Summe schon jetzt ein wirklich gutes Turnier für uns“, so das gut gelaunte Fazit von Routinier Melzer. Als nächstes wartet am Freitag das slowakisch-ukrainische Gespann Karol/Sachko. In zwei Sätzen geschlagen geben mussten sich hingegen die Österreicher Sandro Kopp und Matthias Ujvary. Gegen die favorisierten, in Tulln an 2 gesetzten Polen Drzewiecki/ Matuszewski setzte es eine 4:6, 3:6-Niederlage.

Der Freitag beginnt mit einem echten Kracher. Trifft doch mit Lukas Neumayer gleich um 11:00 Uhr der letzte, im Einzelturnier verbliebene Österreicher auf die Nummer 2 von Tulln, den hochveranlagten Schweizer Jerome Kym. Unmittelbar danach am Center Court tritt der Tscheche Andrew Paulson gegen Rudolf Molleker aus Deutschland an. Und den Schlusspunkt am Hautplatz setzen dann eben Melzer/Neumayer mit ihrem Doppelsemifinale. Den Verlauf des gesamten Turniertages entnehmen Sie bitte dem beigefügten Spielplan, alle Resultate den aktualisierten Turnierrastern im Anhang.

Egal, ob man bevorzugt Einzel- oder Doppelmatches verfolgt, die Nähe, die man bei den NÖ Open powered by EVN zu dem Akteuren genießen kann, inspiriert seit der ersten Auflage des Turniers auch zahlreiche Hobbyspieler:innen. Ein Umstand dem unser Sponsor SPORTLAND Niederösterreich bereits im Vorjahr Rechnung trug und die One-Shot-Challenge ins Leben rief. Gespielt wird ein Turnier nach den gängigen Tennisregeln im K.O.-System – allerdings nur auf jeweils einen einzigen Punkt. An der heurigen Auflage nahmen 26 topmotivierte Cracks teil und lieferten den leidenschaftlichen Beweis für die große Tennisbegeisterung im Land. LAbg. Andreas Bors in Vertretung von LH-Stellvertreter Udo Landbauer zur One-Shot-Challenge: „Die Niederösterreich Open in Tulln sind zu einem wesentlichen Eckpfeiler im SPORTLAND Niederösterreich geworden, die auch sehr maßgeblich zur positiven Entwicklung des Tennis-Sports in unserem Bundesland beitragen! Dieses besondere Flair eines ATP Challengers wollten wir auch unseren heimischen Hobbyspielern und Nachwuchstalenten ermöglichen. Eine One-Shot-Challenge ist eine sehr reizvolle Angelegenheit, welche die Turnierwoche auf der Anlage des TC Tulln gebührend abrundet und den Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben wird.“ Den Siegespreis, zwei VIP-Tickets fürs große Finale der Profis, sicherte sich mit beeindruckender Schlagsicherheit der Kremser Hans Kunst gegen Christian Obenaus aus Eggenburg. Letzterer wurde von Turnierdirektor Florian Leitgeb spontan ebenfalls mit einer VIP-Karte für Sonntag überrascht: „Bei uns sollen sich auch Finalisten wie Sieger fühlen! Ich freu’ mich sehr, dass auch die One Shot-Challenge derart große Beliebtheit genießt und so der Spirit unseres Turniers ins ganze Bundesland hinausgetragen wird!“ 

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